Ein Grund zum Feiern

100-jähriges
Jubiläum

100 Jahre,
651 Werke

Vor einhundert Jahren wurde die Vereinigung Zürcher Kunstfreunde mit dem Anspruch gegründet, das Kunstleben Zürichs zu fördern und die Sammlung des 1787 eröffneten Kunsthaus Zürich kontinuierlich auszubauen. Bereits im Gründungsjahr wurde hierzu Hodlers Selbstbildnis von 1917 angekauft und dem Kunsthaus als dauerhafte Leihgabe zur Verfügung gestellt. Es folgten u. a. Werke von Böcklin, Monet, Delacroix, Füssli, de Chirico, Giacometti, Manet, Bacon ebenso wie Arbeiten von Fischli/Weiss, Pipilottti Rist, Sigmar Polke, Olafur Eliasson, Anish Kapoor, Jenny Holzer oder Candida Höfer. Was sich liest wie eine kunsthistorische Enzyklopädie, ist nur ein kleiner Ausschnitt aus der Sammlung der Zürcher Kunstfreunde. Die Liste der bedeutenden Ankäufe ist ebenso lang wie vielseitig und kann sich – dank des Engagements unserer Mitglieder sowie zahlreicher Schenkungen namhafter Künstler, privater Sammler und Mäzene – mehr als sehen lassen.

Die Gruppe Junge Kunst – auf Initiative des damaligen Kunsthaus-Direktors Felix Baumann gegründet – verleiht dem Kunsthaus und unserer Sammlung seit 1969 wertvolle und richtungsweisende Impulse, indem sie sich mit der zeitgenössischen Kunstszene auseinandersetzt und noch unentdeckten Künstlerinnen und Künstlern mit einem eigenen Ankaufsetat den Weg auf die öffentliche Bühne ebnet. Insgesamt 651 Werke konnten so in den zurückliegenden einhundert Jahren erworben werden. Sie bereichern den Bestand des Kunsthauses durch alle Epochen hindurch und umfassen neben klassischen Werkformen wie Malerei und Bildhauerei auch Installationen, Fotografien und Videoarbeiten.

Auf die ersten einhundert Jahre der Zürcher Kunstfreunde blicken wir daher stolz zurück: durch unser Hineinwirken in das Kunsthaus Zürich konnten wir nicht nur mithelfen, eine der bedeutendsten Kunstsammlungen der Schweiz zu etablieren. Wir konnten durch unsere Arbeit für das Kunsthaus Zürich auch die Strahlkraft unserer Stadt nach aussen stärken, die als Metropole der Kunst seit Jahren Kunstinteressierte aus dem In- und Ausland anzieht.

„Kunst ist nicht Luxus,
sondern Notwendigkeit“

Der Blick zurück verdeutlicht das Fundament, auf dem wir stehen, und die Geschichte, der wir verbunden bleiben. Aber auch die nächsten einhundert Jahre, da sind wir uns sicher, werden spannend: Als verlässlicher Partner werden wir unter dem neuen Namen Kunstfreunde Zürich unsere Sammlungstätigkeit für das Kunsthaus fortsetzen und so dessen stetige Weiterentwicklung begleiten.

Wir freuen uns auf den Erweiterungsbau von David Chipperfield, mit dem sich das Kunsthaus Zürich ab 2020 neue Möglichkeiten der zeitgemässen Museumsarbeit erschliesst – und gleichzeitig zum grössten Kunstmuseum der Schweiz aufsteigen wird. Wir freuen uns aber auch auf die vielfältigen Herausforderungen, denen wir uns gemeinsam mit unseren Mitgliedern stellen können: Kunst ist heute mehr denn je global vernetzt, Nationalitäten spielen eine zunehmend kleinere Rolle, die Sprache der Kunst ist international und die Grenzen zwischen den Kunstgattungen verschwimmen zusehends.

Heute tragen fast 800 Mitglieder dazu bei, die hohe Qualität des Zürcher Kunsthauses zu erhalten und zu stärken. Dies bewirken sie nicht nur durch kontinuierliche Ankäufe, die in enger Abstimmung mit dem Kunsthaus getätigt werden, sondern auch durch den beständigen grenzüberschreitenden Austausch mit Kunstinteressierten, Künstlern, Kuratoren, Sammlern und Institutionen. Als Plattform bieten die Kunstfreunde Zürich Kunstsammlern und Kunstfreunden nicht nur die Möglichkeit, miteinander in Dialog zu treten und sich gegenseitig auszutauschen, sondern schaffen auch eine Öffentlichkeit für unterschiedlichste künstlerische Haltungen und Positionen.

Das umfangreiche Veranstaltungsprogramm mit geführten Ausstellungsbesichtigungen, dem vielseitigen, inspirierenden Reiseprogramm sowie speziellen Events zur zeitgenössischen Kunst für unsere Jungmitglieder ermöglicht immer wieder inspirierende Begegnungen und neue Perspektiven.
Kunst ist nicht Luxus, sondern Notwendigkeit – der viel zitierte Satz Lyonel Feiningers gilt heute womöglich noch mehr als zu Lebzeiten des Malers und Grafikers. Und er beschreibt treffend den Antrieb, der die Mitglieder der Kunstfreunde Zürich seit einhundert Jahren motiviert, sich unermüdlich für die Kunst und das Kunsthaus Zürich zu engagieren.

Wir möchten allen Mitgliedern für ihre Zeit, ihre wegweisende Arbeit und ihre unermüdliche Begeisterung für die Kunst und die Kunstfreunde danken!