Jahres-
bericht
2021

Bericht der Präsidentin

Die Eröffnung des Chipperfield-Baus stand im vergangenen Geschäftsjahr im Zentrum der Aufmerksamkeit. Am 5. Oktober konnten wir den Erweiterungsbau mit den eingerichteten Ausstellungsräumen gebührend feiern. Gut 600 Mitglieder der Kunstfreunde und Donatoren besuchten die Ausstellungsräume an diesem Abend, und das fröhliche Zusammensein beim Apéro riche bleibt uns in wunderbarer Erinnerung.

Bei dieser Gelegenheit durften wir die grosszügige Schenkung des mehrteiligen, nach einer Vorlage aus einer Zeitschrift gemalten Werks von Gerhard Richter «Acht Lernschwestern» (1966) von Dr. Hans Wyss und Brigitte Wyss-Sponagel nochmals herzlich verdanken. Das bedeutende Frühwerk gilt als eines der Hauptwerke von Gerhard Richter und eines der wenigen, die überhaupt für ein Museum noch erreichbar waren. Umso dankbarer sind wir gegenüber Dr. Hans und Brigitte Wyss-Sponagel, die von der letztjährigen Mitgliederversammlung zu Ehrenmitgliedern ernannt wurden, für diese grosszügige Geste. Das Werk ist im Oktober in den Erweiterungsbau gezogen. Cathérine Hug, Kuratorin des Kunsthauses Zürich, berichtet auf Seite 14 ff. über die Schenkung.

Infolge der Pandemie musste das Kunsthaus Zürich Anfang des Jahres seine Türen für mehrere Wochen schliessen, konnte aber mit der Auflage, die Anlässe auf eine maximale Teilnehmerzahl von 50 Personen zu begrenzen, im März wieder öffnen. Als Ersatz für die Begrenzung der Teilnehmerzahl konnten wir für unsere Mitglieder einzelne Führungen wiederholen. In diesem Zusammenhang danke ich unserer Geschäftsführerin Alexandra Koller für ihren Einsatz bei der Organisation und Koordination der Termine mit dem Kunsthaus.

Das Fundraising Dinner, welches wir im April durchführen wollten, fiel leider der Pandemie zum Opfer. Abgesagt werden mussten neben einzelnen Führungen im Kunsthaus Zürich auch die Jungmitgliederreise nach Mailand sowie die Kunstreisen nach Helsinki und an die Riga Biennale. Die ebenfalls ausgefallenen Besichtigungen der Corporate Collections Vontobel, Rothschild und Zürcher Kantonalbank werden nachgeholt.

Unter den Ausstellungsbesuchen im Kunsthaus Zürich ist insbesondere auf die Ausstellung «Gerhard Richter: Landschaft» im Mai zu verweisen. Kuratorin Cathérine Hug hat die spannende Ausstellung mit rund 130 Werken zum Thema «Natur und Landschaft im 21. Jahrhundert» kuratiert. Der ebenfalls im Mai durchgeführte «Art Day» stand im Zeichen der Preview des Erweiterungsbaus mit der Arbeit des Choreografen William Forsythe «The Sense of Things», welche eigens für diese Preview konzipiert war. Nach einem kleinen gemeinsamen Frühstück hat uns die Kuratorin Mirjam Varadinis in Forsythes akustische Intervention, die über die Räume des Erweiterungsbaus verteilt war, entführt.

Im Juni besuchten wir im Kunsthaus die Ausstellung «Hodler, Klimt und die Wiener Werkstätte». Neben Arbeiten von Ferdinand Hodler und Gustav Klimt standen die Kreationen von Dagobert Peche im Mittelpunkt. Peche war künstlerischer Leiter der 1917 gegründeten Niederlassung der Wiener Werkstätte in der Zürcher Bahnhofstrasse, deren Geschichte im Rahmen der Ausstellung erstmals wissenschaftlich aufgearbeitet wird. Ab Juli fiel die Begrenzung der Teilnehmerzahl weg und die Sommeranfangsparty mit DJ und Drinks hat unseren Jungmitgliedern viel Spass bereitet. Dies konnte man an den fröhlichen Gesichtern sehen. Es wurde viel gelacht und getanzt trotz Regenwetter. An der auf Ende August verschobenen Mitgliederversammlung konnten wir endlich wieder zahlreich zusammenkommen und einen Apéro geniessen. Bei dieser Gelegenheit zeigte uns die Kuratorin Mirjam Varadinis die Installation «Walter de Maria: The 2000 Sculpture». Die Führung durch die Ausstellung «Earth Beats» mit den Kuratorinnen Cathérine Hug und Sandra Gianfreda bildete den Abschluss des Programms 2021.

Ich danke den Kuratorinnen und Kuratoren, sie haben mit ihren Ausstellungen neue Höhepunkte in der Kunstvermittlung gesetzt, Freude vermittelt und das Kunst-Sehen geschärft. Dem gesamten Team des Kunsthauses Zürich danke ich für die freundschaftliche Unterstützung und Zusammenarbeit.

«Bei dieser Gelegenheit durften wir die grosszügige Schenkung des mehrteiligen, nach einer Vorlage aus einer Zeitschrift gemalten Werks von Gerhard Richter «Acht Lernschwestern» (1966) von Dr. Hans Wyss und Brigitte Wyss-Sponagel nochmals herzlich verdanken.»

Ich danke den Kuratorinnen und Kuratoren, sie haben mit ihren Ausstellungen neue Höhepunkte in der Kunstvermittlung gesetzt, Freude vermittelt und das Kunst-Sehen geschärft. Dem gesamten Team des Kunsthauses Zürich danke ich für die freundschaftliche Unterstützung und Zusammenarbeit. Herzlich danken möchte ich auch Maria Larsson. Sie hat trotz den immer noch schwierigen Umständen wieder ein vielseitiges Reiseprogramm für 2021 zusammengestellt, und ich freue mich sehr, dass die Reise nach Andalusien und der exklusive Besuch im Louvre (ausserhalb der Museumsöffnungszeiten) stattfinden konnten. Die Teilnehmer/ innen berichteten von eindrücklichen und einmaligen Erlebnissen. Im Frühsommer fanden auch wieder die beliebten Atelierbesuche bei Zürichs Künstler/innen sowie der Tagesausflug nach Lugano ins MASI statt.

Bilder davon zeigten wir auf unserem neuen Instagram Account: Instagram / @kunstfreundezuerich

Ich fasse hier das Veranstaltungsprogramm 2021 kurz zusammen:

  • Drei geführte Previews von Ausstellungen in Kunsthaus Zürich «Gerhard Richter: Landschaften» mit Kuratorin Cathérine Hug, «Hodler, Klimt und die Wiener Werkstätte» mit separaten Führungen, «Earth Beats» mit den Kuratorinnen Cathérine Hug und Sandra Gianfreda

  • Art Day im Kunsthaus Zürich «The Sense of Things» des Choreografen William Forsythe, Preview Chipperfield-Bau mit Kuratorin Mirjam Varadinis

  • Mitgliederversammlung 2021 mit Führung durch die Ausstellung von «Walter de Maria: The 2000 Sculpture» mit Mirjam Varadinis

  • Separate Führungen durch diverse Ausstellungen und den Chipperfield-Bau

  • Eröffnungsfest «Chipperfield-Bau mit Kunst in den Ausstellungsräumen» für Kunstfreunde und Donatoren mit Apéro riche

  • Fünf Atelierbesuche von Zürichs Künstler/innen: Walter Pfeiffer, Galerie Gregor Staiger, Valentin Magaro Winterthur, Pedro Wirz, Enge-Quartier, Zürich, Edition VFO (Verein für Originalgraphik), Preview mit Führung durch die Ausstellung «On Photography: New Perspectives» (Wiederholung im November), Lena Amuat und Zoë Meyer, Zürich

  • Tagesausflug nach Lugano mit Besuch der Einzelausstellung von Nicolas Party im MASI Lugano und Besuch der Fondazione Braglia.

  • Sommeranfangsparty für die Jungmitglieder im Tinguely Garten, Kunsthaus Zürich

  • Kunstreisen nach Sevilla und Andalusien (zweimal durchgeführt)

  • Besuch im Louvre, Paris, ausserhalb der regulären Besuchszeiten

  • Mäzenatentum im 21. Jahrhundert: Zukunftsvisionen für das Zürich der Künste, Online-Veranstaltung der Fondation Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK).

Für die Patrons-Mitglieder haben wir ein zusätzliches Programm zusammengestellt.

Nachdem wir in den letzten Jahren zwecks Äufnung der Mittel keine Ankäufe getätigt haben, war es im letzten Geschäftsjahr so weit: Der Vorstand beantragte der Mitgliederversammlung den Ankauf folgender wichtiger Werke: Albert Oehlen, «Ohne Titel, 2017», Sylvie Fleury, «First Spa- ceship On Venus, 1998–2021» und «Be Amazing, 2013».

Die Gruppe Junge Kunst hat im Berichtsjahr mit den ihr von der Mitgliederversammlung gesprochenen Beiträgen folgende Werke angekauft: Raphael Hefti, Zusätzliche drei Röhren zum Werk «Message Not Sent, 2020», die weiteren Objektröhren wurden bereits im Jahr 2020 erworben, Grace Schwindt, «Dress and burned furniture, 2013», Gabrielle Goliath, «This song ist for ..., 2019»

Näheres zu den genannten Ankäufen finden Sie im Bericht von Mirjam Varadinis, Präsidentin der Gruppe Junge Kunst und von Philippe Büttner, Sammlungskonservator Kunsthaus Zürich.

Im Berichtsjahr haben wir wieder einen erfreulichen Zuwachs an Mitgliedern zu verzeichnen, was mich ausserordentlich freut. Am Ende des Jahres 2021 zählten wir 887 Mitglieder, darunter 142 Jungmitglieder und 138 Paarmitglieder sowie 180 Mitglieder auf Lebenszeit und 46 Patrons-Mitglieder.

Wir dürfen auf ein spannendes und schönes Vereinsjahr zurückblicken, in welchem wir viel Unterstützung und Verständnis für die besondere Lage von Ihnen erhalten haben. Dafür und für Ihre jährlichen Mitgliedergebühren, Ihre Besuche unserer Anlässe und Ihr Interesse am Vereinsleben danke ich Ihnen. Dieser Zusammenhalt in unserem Verein ist von grosser Bedeutung und zeichnet das Leben in einem Verein aus.

Ich freue mich, Ihnen bald wieder zu begegnen, und wünsche Ihnen weiterhin viel Freude an Ihrer Mitgliedschaft, die sie hoffentlich so oft wie möglich nutzen können und die mit der Eröffnung des Chipperfield-Baus noch mehr schöne Stunden im Kunsthaus Zürich für Sie bereithalten dürfte.

Ihre Präsidentin
Gitti Hug